Automatische Fensterlüftung – smart lüften und Energie sparen

Gesetzliche Vorgaben zu Energieeffizienz in Gebäuden sollen den Wärmeverlust über Gebäudehüllen reduzieren und so zu möglichst nachhaltigen Gebäuden führen. Für moderne Fenster wird daher nicht nur Mehrfachverglasung, sondern auch ein luftdichter Verschluss zur Vorschrift. Mehr Umweltschutz durch Wärmedämmung bedeutet jedoch auch einen stark reduzierten Luftaustausch.

Für ein gesundes Raumklima und zur Schimmelvorbeugung wird richtiges Lüften daher immer wichtiger und mittlerweile unumgänglich. Wer nicht regelmäßig Zuhause ist oder große Wohnanlagen besitzt, kommt jedoch seltener zum Stoßlüften. Vielleicht sind Sie aber auch einfach ein Fan vom Grundgedanken eines Smart Homes? Dann bieten Systeme für smarte Lüftung sowie smarte Fenster die Lösung.

Doch wie unterscheiden sich Fenster mit automatischer Lüftung von Lüftungsanlagen? Beide Systeme haben eins gemeinsam: Sie sorgen für den Austausch verbrauchter Raumluft und frischer Außenluft.

• Bei Lüftungsanlagen kommen für die Zimmerlüftung Ventilationsanlagen und Lüftungskanäle zur Anwendung. Diese basieren entweder auf einem zentralen Netz aus Lüftungskanälen oder auf einer dezentralen raumweisenden Belüftung.
• Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung führen zudem Raumwärme aus verbrauchter Raumluft in Räume zurück. Die Installation einer Lüftungsanlage lässt sich nicht nachrüsten und ist damit dem Neubau vorbehalten.
• Wenn Sie den Austausch der Raumluft dennoch automatisieren wollen, können Sie auf automatische Fensterlüftungssysteme zurückgreifen.

• Automatische Fensterlüfter nutzen eine integrierte Lüftung (zum Beispiel Lüftungsklappen in der Fensterfalz) oder öffnen und schließen Fenster mit einem Motor per Zeitschaltuhr, Bewegungssensor oder per Smart-Home-Steuerung.
• Auch hier ist bei klug konzipierten Lösungen eine Wärmerückgewinnung möglich.

1. Kontrolle über Wohnraumlüftung: Eine kontrollierte Wohnraumlüftung garantiert einen konstanten Mindestluftwechsel. Auf diese Weise sorgen Fenster mit integrierter und automatischer Fensterlüftung für eine konstante Frischluftzufuhr.
2. Optimale Luftqualität: Der Austausch verbrauchter Luft durch Außenluft verbessert die Luftqualität und den Sauerstoffanteil. Das wirkt sich positiv auf den Wohnkomfort, die Gesundheit und die Beseitigung von Gerüchen, Schadstoffen und Feinstaub in der Wohnung aus.
3. Schimmelbildung vorbeugen: Schlechte Luftzufuhr führt zu Feuchtigkeit in Innenbereichen und fördert Schimmelbildung. Ein integrierter Luftaustausch hilft so dabei, Schimmel zu vermeiden.
4. Lüftungskonzepte für Allergiker: Wer unter Allergien leidet, hindert Schwebeteilchen wie Pollen mittels Filter in Fensterlüftungen am Eindringen in Wohnräume. Auf diese Weise ist die Frischluftzufuhr garantiert, während Allergieerreger im Fensterfilter bleiben.
5. Kostenersparnis während Heizperiode: Mit einer automatischen Fensterlüftung können Sie beim Heizen und Lüften das Raumklima direkt über das Lüftungssystem optimieren. Im Gegensatz zum Stoßlüften ist kein Herunterregulieren der Heizung nötig.
6. Bei Fensterfalzlüftern keine Energiezufuhr: Bei integrierten Lüftungslösungen wie Fensterfalzlüftern ist keine Energiezufuhr nötig. Integrierte Lüftungsöffnungen im Fensterrahmen sowie mechanische Regelklappen, die auf Winddruck reagieren, sorgen für zugfreien Luftaustausch. Auch das automatische Lüften bei Regen ist kein Problem, da es sich um wasserdichte Anlagen handelt.
7. Wärmerückgewinnung: Eine automatische Raumlüftung lässt sich in Verbindung mit keramischen Wärmetauschern verwenden. Diese speichern entweichende Raumwärme aus Abluft und geben diese an einströmende Frischluft ab. So profitieren Sie zusätzlich von kostensparender Energieeffizienz.

Eine spezielle Art der automatischen Fensterlüftung sind die bereits genannten Fensterlüfter mit Wärmerückgewinnung. Hierbei handelt es sich um elektrische Systeme, die dem entweichenden Luftstrom Wärmeenergie entziehen und auf einströmende Frischluft übertragen. Dieser Vorgang erfolgt je nach Typ über Kreuzstromwärmetauscher oder Gegenstromwärmetauscher.

Je nach Technik finden sich folgende Arten der Wärmerückgewinnung:

• Regenerativ-alternierender Wärmetauscher: Durch integrierte Ventilatoren erfolgt ein konstanter Luftaustausch. Durch den regelmäßigen Luftwechsel ist eine Wärmerückgewinnung von bis zu 85 Prozent möglich.
• Regenerativer Wärmetauscher: Dank einer Kombination aus EC-Motor und keramischem Speichermaterial nimmt die Keramik die Wärme von Abzugsluft auf und überträgt sie auf einströmende Außenluft. Der Wirkungsgrad liegt bei bis zu 90 Prozent.
• Regenerativer Wärmetauscher mit Leistungsstufen: Durch integrierten Wärmetauscher und verschiedene Leistungsstufen der Lüftung lässt sich je nach Modell bis zu 70 Prozent an Wärme zurückgewinnen und die Lüftung selbstregulierend an Intensivlüftungsphasen anpassen.