Altersgerechtes Wohnen im Dachgeschoss: Nützliche Tipps zur Umgestaltung
Barrierefreies Wohnen: Definition – was heißt das überhaupt?
Eine einheitliche Definition von altersgerecht oder auch altengerecht gibt es nicht. Im sogenannten Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG, § 6) wird der Begriff Barrierefreiheit wie folgt definiert: „Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind.“
Eine solche Barrierefreiheit erleichtert selbstredend nicht nur Menschen mit Handicap das Fortbewegen im öffentlichen Raum, sondern beispielsweise auch mobilitätseingeschränkten älteren Menschen, Schwangeren, Müttern und Vätern mit Kinderwagen sowie Reisenden mit viel Gepäck.
Bezogen auf das eigene Zuhause bedeutet barrierefreies beziehungsweise altersgerechtes Wohnen also, dass trotz körperlicher Einschränkungen ein eigenständiges Leben und Bewegen in den Räumlichkeiten daheim möglich ist. Das alles mit dem Ziel, einen Umzug in ein anderes Haus oder in ein Pflegeheim möglichst zu vermeiden – die meisten Menschen wollen schließlich in ihrem Zuhause alt werden. Dazu sind allerdings bestimmte Voraussetzungen zu schaffen.
Um Stiegen altersgerecht zu gestalten, sollten u. a. Handläufe montiert und weitere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Barrierefreies Bauen: Stiege und Liftsystem
1. Altersgerechte Stiege
Sofern das Dachgeschoss als Wohnraum genutzt wird beziehungsweise zu einem solchen umgebaut werden soll, ist bei eingeschränkter Mobilität zunächst Zugang über eine möglichst barrierefreie Stiege zu schaffen – diese sollte selbsterklärend einfach zu begehen sein, das Sturzrisiko ist zu minimieren.
Das heißt unter anderem:
- Die Stufen der Stiege dürfen nicht zu hoch sein
- Die Stufen müssen breit genug sein
- Es sollten griffsichere Handläufe zum Festhalten vorhanden sein
- Der Stiegenbelag muss rutschfest sein
- Bei Sehbehinderung sollten die Stiegen über Markierungen verfügen
- Verzichten Sie auf Stiegendekorationen wie z. B. Vasen
- Es muss ein Brüstungsgeländer montiert werden
2. Treppenlift
Barrierefreie Gestaltung: Die wichtigsten Grundregeln im Überblick
Für ein altersgerechtes Wohnen im Dachgeschoss gelten darüber hinaus dieselben Maßnahmen wie für Räumlichkeiten, die sich nicht direkt unter dem Dach befinden. Unter anderem sollten Sie grundsätzlich beispielsweise im Wohnzimmer, Flur und Co. auf Folgendes achten:
- Entfernen Sie Stolperfallen wie etwa hohe Teppichkanten
- Sorgen Sie dafür, dass keine Möbelstücke im Weg stehen
- Richten Sie sich mit höheren Sitzmöbeln ein, damit das Aufstehen leichter fällt
- Entfernen Sie nach Möglichkeit Türschwellen
- Installieren Sie gegebenenfalls Handläufe im Flur
- Stellen Sie sicher, dass die Bodenbeläge nicht rutschig sind – nutzen Sie spezielle Fußmatten, rutschhemmende Folien usw.
- Verlegen Sie Steckdosen, Lichtschalter und sonstige Armaturen auf Sitzhöhe – das ist speziell für Menschen im Rollstuhl wichtig
- Verzichten Sie weitestgehend auf Kabel aller Art, nutzen Sie z. B. ein schnurloses Telefon und WLAN und greifen Sie ansonsten auf Kabelschächte zurück
- Sorgen Sie für ausreichend viel Tageslicht durch Fenster und eine helle Beleuchtung – vor allem bei schlechter Sehkraft
Ein Dachbalkon ermöglich Aussicht, frische Luft und die Verbindung zur Natur auch dann, wenn man nicht mehr so gut zu Fuß ist.
Große Dachfenster spenden Tageslicht und ermöglichen den wohltuenden Blick in die Ferne.
Kurz-Checklisten: Bad, Küche und Schlafzimmer altersgerecht umbauen und gestalten
1. Altersgerechtes Bad
- Es muss ausreichend Platz bzw. Bewegungsfreiheit gegeben sein
- Bestenfalls eine bodengleiche bzw. begehbare Dusche statt einer Badewanne, optional mit Duschklappsitz und Stützmöglichkeit
- Wenn Badewanne, dann mit Einstiegshilfe und Haltegriffen
- Toilette mit Aufsatz zur Verbesserung der Sitzhöhe und Haltestange
- Sämtliche Armaturen wie auch Steckdosen sind bestenfalls im Sitzen zu erreichen
- Rutschfester Boden bzw. Anti-Rutschbeschichtung – auch in der Dusche oder Badewanne
- Zusätzliche Sitzmöglichkeit
2. Altersgerechte Küche
- Herd, Spüle und Arbeitsplatte sollten ggfs. im Sitzen zu erreichen sein
- Die Arbeitsfläche sollte außerdem höhenverstellbar sein
- Kühlschrank, Backofen und Geschirrspüler sollten nicht in Unterschränken, sondern höher verbaut werden, um sich nicht bücken zu müssen
- Generell bieten sich elektrisch verstellbare bzw. absenkbare Oberschränke an
- Schränke sollten grundsätzlich besser mit Schubladen statt Regaleinlegeböden ausgestattet sein
- Herd mit Zeitschaltuhr
- Über Fernbedienung steuerbare Dunstabzugshaube
3. Altersgerechtes Schlafzimmer
- Höhenverstellbares Bett
- Ablage in unmittelbarer Nähe zum Bett
- Lichtschalter in greifbarer Nähe
- Sich auf Knopfdruck öffnende oder schließende Vorhänge, Gardinen oder Rollos
- Schrank mit ausklappbarer Kleiderstange
- Eventuell eine Zusatzheizung
- Tageslicht und Frischluft spielen in jedem Raum eine wichtige Rolle für unser Wohlbefinden
- Mit den richtigen Dachfenstern schaffen Sie sich Ihre Wohlfühloase, um Raumgefühl und Raumklima zu verbessern
Smart-Home-Geräte für altersgerechtes Wohnen
Seit einigen Jahren breiten sich Smart-Home-Systeme im Haushalt aus – das hat Vorteile für Jung und Alt, fällt doch die Bedienung vieler Geräte beispielsweise über Sprachsteuerung deutlich leichter.
Hier eine Auflistung von einigen Smart-Home-Lösungen beziehungsweise von sogenannten Alltagsunterstützenden Assistenzlösungen (AAL), die ergänzend ein altersgerechtes Wohnen begünstigen:
- Programmierbare und ferngesteuerte Heizung bzw. automatisierte Thermostate
- Lichtsysteme mit Bewegungsmeldern bzw. Sensoren, die sich automatisch aus- und einschalten
- Smart Speaker, also intelligente Lautsprecher mit Sprachsteuerung – nicht nur für Musik, sondern auch für andere Anwendungen
- Fernseher mit Sprachsteuerung – wenn mal wieder die Fernbedienung abhandengekommen ist
- Per App gesteuerte Türöffner – auch für Zimmertüren
- Haushaltshelfer jeglicher Art – vom Staubsauger- bis zum Fensterputzroboter
Für mehr Bedienkomfort im Alter: Elektrische Fenster lassen sich auch nachrüsten.
Für noch mehr Komfort im Alter: Elektrische Fenster
Als Teil eines intelligenten Zuhauses sind elektrische Dachfenster mit automatischen Rollläden und Dachfenster-Sonnenschutz ebenfalls sehr komfortabel. Diese lassen sich auch nachträglich einbauen und per Funk via Knopfdruck öffnen und schließen. Elektrische Fenster gibt es zudem als nachhaltige Solar-Version, sodass die Fenster nicht ans Stromnetz angeschlossen werden müssen und energieautark sind.
Ebenfalls ist es möglich, Dachfenster nachträglich zu automatisieren. Sie können dann unter anderem regelmäßige Lüftungszeiten selbst einstellen, ein integrierter Regensensor lässt die Fenster bei einsetzendem Regen von allein schließen. Auch ein bedarfsgerechtes Lüften auf Basis von Sensorwerten zu Luftfeuchtigkeit und CO2-Konzentration ist mit dem passenden Smart-Home-Zubehör für Dachfenster möglich. Dann öffnen sich die Fenster nur dann und vor allem nur so lange wie notwendig.
Staatliche Förderungen
Eine weitere Möglichkeit der Teilfinanzierung für ein altersgerechtes Wohnen ist die nationale staatliche Förderung, die in den zuständigen Behörden des jeweiligen Bundeslands meist unter der sogenannten Wohnraumadaptierung beantragt werden muss. Um einen seniorengeeigneten Umbau in Anspruch zu nehmen, muss in der Regel allerdings eine Pflegebedürftigkeit, die Einstufung in einen Pflegegrad und die Einwilligung der Eigentumsperson vorliegen. Ist dies der Fall, kann beispielsweise die Installation verbreiterter Türen oder auch das barrierefreie Umbauen des Bads, wie eine ebene Dusche, angefordert werden.
Und: Kleinere Hilfsmittel für barrierefreies Wohnen und Leben kann die Krankenkasse per Einzelfallentscheidung bezahlen, wenn eine entsprechende Verordnung vom Haus- oder Facharzt vorliegt.
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