Dachschräge tapezieren - kreative Wandgestaltung einfach gemacht
Konzept fürs Tapezieren der Dachschräge
Mancher will nach einem Dachausbau gleich den gesamten Raum umgestalten, andere sehnen sich lediglich und im wahrsten Sinne des Wortes nach einem Tapetenwechsel. Zu welcher Gruppe Sie auch gehören, vor dem Tapezieren sollten Sie in jedem Fall Ihr Raumkonzept planen. Klären Sie dazu für sich folgende Fragen:
- Wie soll der Raum in Zukunft genutzt werden?
- Wie sind die architektonischen Gegebenheiten?
- Haben Ihre Wände einen Kniestock oder weist die Dachschräge eine Gaube oder ein Dachfenster auf?
- Möchten Sie den Raum größer wirken lassen?
- Möchten Sie eine Dachschräge besonders hervorheben oder soll sie nur einen bestimmten Teil des Raumes betonen?
All diese Aspekte sollten Sie bei der Wandgestaltung der Dachschrägen berücksichtigen. Sobald Ihr Raumkonzept steht und Sie wissen, wie viel Fläche Sie tapezieren wollen, geht es ans Ausmessen.
Benötigte Tapetenmenge
Vermessen Sie alle Wände mit einem flexiblen Maßband, damit Sie wissen, wie viele Tapetenrollen Sie später benötigen. Sie erhalten fast alle Tapeten mit der genormten Rollenbreite 53 cm. Es gibt auch Sonderbreiten, die sich jedoch schwerer handhaben lassen. Generell sollten Sie zu den Maßen der Dachschräge fünf Zentimeter extra einplanen.
Falls Sie unsicher sind, ob Sie die Länge der Wand korrekt vermessen haben und demnach die Tapetenbahnen richtig zuschneiden, können Sie ein Schnittmuster anfertigen. So erkennen Sie auf einen Blick, ob Ihre Berechnungen stimmen. Nutzen Sie für das Schnittmuster gegebenenfalls eine günstige Tapete, um keinen Verschnitt Ihrer Wunschtapete zu produzieren.
Bei einer Mustertapete müssen Sie, um Kante an Kante setzen zu können, den Versatz des Musters beachten, auch Rapport genannt. Dieser wird auf der Tapetenrolle angegeben. Bei Mustertapeten kann dadurch wesentlich mehr Material notwendig werden.
Tapezierte Dachschrägen verändern die Raumwirkung
Farben, Formen und Muster an den Wänden lassen einen Raum sofort ganz anders wirken – das gilt für Dachschrägen ganz besonders. Die Dachschrägen-Farbwirkung ist in vielen Fällen erheblich, da Schrägen einen Raum maßgeblich prägen können:
- Bei der falschen Farbauswahl wirkt ein Raum unter Umständen kleiner.
- Helle Farben, auch helle Tapeten, lassen einen Raum generell größer wirken.
Nichtsdestotrotz sind kräftige Farben oder gar Mustertapeten ein gern verwendetes Stilelement bei Dachschrägen. Sie können auch nur über einen Teil der Dachschräge angebracht werden. Mit ausdrucksstarken Farben heben sie bestimmte Bereiche des Raumes hervor – achten Sie aber auf die Balance: Setzen Sie kräftige Farben gezielt und nicht an jeder Wand ein. Sonst wirkt der Raum unruhig.
Sonderfall Mustertapete
Mustertapeten geben einem Raum eine ganz neue Wirkung, vor allem, wenn sie wandübergreifend zum Einsatz kommen oder gar zusätzlich die Decke zieren. Sie können Behaglichkeit erzeugen und den Raum gemütlicher machen. Berücksichtigen Sie bei Mustertapeten aber folgende Dinge:
- An Dachschrägen wirken Muster oft anders. Schon der Lichteinfall gegenüberliegender Fenster unterscheidet sich vom Lichteinfall bei geraden Wänden.
- Senkrechte Muster wirken streckend und vergrößern den Raum optisch, während waagerechte Muster die Schräge optisch verkürzen. Gleiches gilt für große Muster (wirken verkürzend) und kleine Muster (wirken streckend).
- Beachten Sie beim Zuschneiden der Mustertapete, dass die Kanten der Muster übereinstimmen, damit an der Wand ein stimmiges Gesamtbild entsteht.
Ansonsten sind Ihrer Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Übrigens: Sofern Sie sich bezüglich des Designs noch unsicher sind, können Sie bei vielen Händlern Tapetenmuster anfragen. So können Sie die Wirkung und Lichtverhältnisse der entsprechenden Tapete vor dem Kauf zu Hause testen.
Tapeten mit besonderem Muster schaffen stilvolle Akzente in Wohnräumen unter dem Dach.
Dachschräge tapezieren Schritt für Schritt
Zugegebenermaßen erfordert es ein wenig Geschick, eine Dachschräge zu tapezieren. Tapetenbahnen für Dachschrägen sind generell länger, und Sie müssen noch stärker gegen die Schwerkraft arbeiten als beim Tapezieren gerader Wände. Versuchen Sie es daher nicht allein, sondern lassen Sie sich von einer zweiten Person helfen.
Sofern sich bereits Tapete an den Wänden befindet, müssen Sie diese natürlich zuerst entfernen. Dies gelingt am leichtesten mit einem Spachtel. Haben Sie den Raum mit Folie ausgelegt und die benötigten Tapetenstücke mit einem Cuttermesser zugeschnitten, können Sie mit dem Tapezieren beginnen.
Je nach Tapetenart unterscheidet sich die Klebetechnik beim Tapezieren:
- Nutzen Sie eine Vliestapete, können Sie den Kleister direkt mit der Bürste auf die Wand auftragen und die Tapetenbahnen anschließend andrücken.
- Bei Raufaser- oder Papiertapete müssen Sie den Kleister hingegen auf der Bahn auftragen, diese zusammenlegen und rund zehn Minuten einwirken lassen.
Setzen Sie bei beiden Varianten die Bahn am oberen Wandanschluss mit einigen Zentimetern Überstand an. Sitzt die Tapetenbahn korrekt, können Sie sich langsam nach unten mit dem Andrücken vorarbeiten. Streichen Sie die Bahn immer nach außen aus, um Luftblasen zu verhindern. Die zweite Person sollte dabei den noch nicht festgeklebten Teil festhalten und gegebenenfalls anschließend beim Festdrücken assistieren.
Dachschräge mit Dachfenster tapezieren
Ihre Wand mit Dachschräge hat zusätzlich einen Kniestock oder Dachfenster? Auch das ist mit etwas Geduld kein Problem. Viele Handwerker empfehlen, Dachschräge und Kniestock nicht in einem Stück, sondern zweigeteilt zu tapezieren. Das macht Sinn, da sich beim Übergang am Kniestock in der Tapete ein unschöner Knick abzeichnen kann. Tapezieren Sie daher zuerst die Schräge und anschließend den Kniestock.
Bei einer Dachschräge mit Dachfenster gehen Sie mit dem Tapezieren etwas anders vor. Tapezieren Sie die linke und rechte Seite der Fensternische zuerst und messen Sie die Fensterlaibung aus. Die Tapetenbahn sollte diese ausreichend überlappen, damit die Fensterlaibung beim Umklappen der Bahn komplett vom Überstand ausgefüllt wird. Schneiden Sie die Tapete dann ein und drücken Sie den Überstand in die Fensterlaibung. Sind Sie generell gerade dabei, Ihr Dachgeschoss zu renovieren, empfiehlt es sich, vor dem Tapezieren gleich Ihre Dachfenster zu streichen.
Ideen fürs Tapezieren verschiedener Räume
Die Möglichkeiten und Ideen beim Tapezieren sind schier unbegrenzt. Hier finden Sie drei kreative Beispiele, wie Sie Ihre Dachschrägen optimal nutzen:
- Etwas extrovertiert, aber definitiv sehenswert ist eine Mustertapete im gesamten Raum inklusive aller Wände und der Decke. Vor allem in Giebelzimmern kommt das Muster gut zur Geltung. Eine floral-verspielte Tapete verleiht dem Raum zum Beispiel eine behagliche Stimmung, während dezente Mustertapeten den Raum öffnen.
- Noch außergewöhnlicher wird es mit fotorealistischen Tapeten. So können Sie Ihr Schlafzimmer mit einem Waldpanorama in einen beruhigenden Rückzugsort verwandeln.
Selbst eine Küche mit Dachschräge wirkt mit der richtigen Tapete gleich ganz anders. Es müssen dabei nicht immer Farben und Muster sein. Wie wäre es beispielsweise mit einer Tapete in Holz- oder Marmoroptik? Das verleiht dem Raum ein edles und urbanes Finish. Verwenden Sie für Küche und Badezimmer aber immer eine feuchtigkeitsbeständige Vinyltapete.