Dachdämmung leicht erklärt

Lesedauer 0 Min.
Blick auf einen halbgeöffneten Dachstuhl aus Holz, der neu gedämmt wird | VELUX Magazin
Ein gut gedämmtes Dach senkt spürbar den Heizbedarf und schont somit Umwelt und Geldbeutel. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Möglichkeiten Sie haben, welche Dämmstoffe Ihnen zur Verfügung stehen und welche Dämmerverfahren am besten für Ihr Haus geeignet sind.

Vorteile guter Dachdämmung im Überblick

Die meiste Energie – und damit viel Geld – sparen Hausbesitzer mit einer modernen Dämmung. Fenster, Türen und Fassaden müssen gut isoliert sein, damit Heizwärme nicht unnötig an die Außenwelt abgegeben wird. Viele Eigenheimbesitzer unterschätzen dabei den Einfluss der Dachdämmung: Bis zu 30 % der Heizenergie geht über das Dach verloren. Außerdem sorgt eine gute Dachdämmung für Schutz gegen Überhitzung der Hauses und trägt auch an heißen Tagen zu einem angenehmen Raumklima bei. Beim Neubau, einer nachträglichen Dachaufstockung oder Dachsanierung muss daher unbedingt auf bestmögliche Dachisolierung geachtet werden.

Geringe Wärmedurchgangskoeffizient

Eine gute Dachdämmung verringert den „Wärmedurchgangskoeffizienten“ Ihres Daches. Dieser ist die Messgröße für den Wärmeverlust zwischen innen und außen und wird auch U-Wert genannt. Es gilt je niedriger der U-Wert, desto weniger Wärme geht durch das Bauteil verloren. Gemäß der OIB-Richtlinie 6 ist für die Wärmedämmung eines Daches ein U-Wert von maximal 0,20 W/(m2K) notwendig. Mithilfe eines U-Wert Rechners und der Beratung von Fachkundigen können Sie die entsprechende Dämmdicke ermitteln. Die Investition in eine gute Dachdämmung hat für Sie als Eigenheimbesitzer also ganz praktische Vorteile: Ihre Heizkosten sinken und das Wohnklima in Ihrem Haus verbessert sich.

Weniger Verbrauch

Moderne Dämmungslösungen verhindern das Auskühlen der Räume unterhalb des Daches und halten nach oben aufsteigende Heizwärme effektiv im Gebäude. Weniger Heizen im Winter bedeutet dann nicht nur eine finanzielle Erleichterung, sondern trägt über den gesunkenen Verbrauch von Heizöl oder Erdgas zum ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt bei.

Im Sommer hingegen sorgt eine moderne Dachdämmung für angenehme Temperaturen im Dachgeschoss, indem die Dämmplatten die Sommerhitze draußen halten.

GEG-konform

Ein weiterer Grund für moderne Dachdämmung ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Das GEG schreibt vor, dass Häuser, die seit Februar 2002 den Besitzer wechseln, mit energiesparenden Modernisierungen wie einer neuen Dachdämmung nachgerüstet werden müssen. Eine Dachsanierung mit nachträglicher Dämmung hilft also dabei, effektiv Heizkosten zu senken und schützt zugleich vor möglichen Bußgeldzahlungen.

Langlebigkeit

Ein weiterer Vorteil moderner Dämmstoffe ist ihre Langlebigkeit. Versehen mit Dampfsperre oder Dampfbremse und wasserdichtem Unterdach halten Dämmstoffe viele Jahrzehnte und tragen so langfristig zur Kostenersparnis bei. Lediglich Schädlinge und Wasser bzw. Feuchtigkeit stellen eine Gefahr für die Dachdämmung dar. Um dieses Risiko zu senken ist die Wahl der geeigneten Dachisolierung ausschlaggebend.

Dachfenster erneuern

Bedenken Sie bei Ihrer Dachdämmung auch die Möglichkeit, Dachfenster austauschen zu lassen, sollte berücksichtigt werden.
Konfigurator
Planen Sie Ihr Dachfenster oder passenden Hitzeschutz inklusive Preis & fragen Sie bei unseren empfohlenen Handwerksbetrieben direkt ein Angebot an.
Zum Dachfenster-Konfigurator

Welche Arten der Dachisolierung gibt es?

Typischerweise haben Sie die Wahl zwischen drei Arten der Dachisolierung:

  1. Aufsparrendämmung
  2. Zwischensparrendämmung
  3. Untersparrendämmung

Die Bezeichnungen der Dämmarten geben bereits Auskunft darüber, wo genau im Dach die Dämmstoffe angebracht werden. Eine Sonderform der Dämmung ist die Einblasdämmung, die vor allem bei Hohl- und Zwischenräumen zur Anwendung kommt.

Aufsparrendämmung

Sie ist die wahrscheinlich aufwendigste Art der Dachisolierung. Denn hierbei wird die Dämmschicht direkt auf den Dachsparren angebracht. Ein bereits gedecktes Dach muss dazu vorher komplett abgedeckt werden. Da die zur Isolierung benutzen Dämmplatten auf den Sparren nahtlos aneinandergelegt werden können, entsteht eine großflächige, ununterbrochene Dämmschicht. Die Entstehung von Wärmebrücken wird so vermieden. Die Aufsparrendämmung gilt daher als besonders effektiv.

Die Durchführung einer Aufsparrendämmung bietet sich immer dann an, wenn Sie sowieso eine Erneuerung der Dacheindeckung vornehmen wollen. Zusammen mit Energieberatern und Dachdeckern können Sie dann ein Wärmedämmungskonzept zur Aufsparrendämmung entwickeln, das direkt während der Eindeckungsarbeiten umgesetzt werden kann. Für diese Art der Dachdämmung müssen Sie mit 130 bis 250 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Bei der Wahl Ihrer Dachisolierung können Sie zwischen einer Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung wählen. Die Bezeichnung verrät, wo genau die Dämmstoffe angebracht werden.

Zwischensparrendämmung

Hierbei werden zugeschnittene Klemmfilze aus Steinwolle zwischen die Dachsparren gelegt. Da bei der Zwischensparrendämmung die Dachsparren aber nicht komplett gedämmt sind, entstehen oft Wärmebrücken, über die Heizwärme verloren geht.

Im direkten Vergleich ist diese Methode der Dachdämmung daher nicht ganz so effektiv wie die Aufsparrendämmung. Dafür lässt sie sich wesentlich leichter umsetzen: Die Sparrenzwischenräume können auch aus dem Inneren des Hauses erreicht werden, ohne dass das komplette Dach abgedeckt werden muss. Die Kosten sind in der Folge niedriger und werden mit 40 bis 100 Euro pro Quadratmeter Dämmung angesetzt.

Untersparrendämmung

Sie ist eher als Zusatzlösung zur Zwischensparrendämmung gedacht. Typischerweise wird hierbei eine verhältnismäßig dünne Dämmschicht von innen an der Geschossdecke angebracht. Erfahrungsgemäß geben Hausbesitzer zwischen 30 und 70 Euro für den Quadratmeter Untersparrendämmung aus. In Kombination mit den Klemmfilzen oder dem Einblasdämmstoff zwischen den Sparren wird der Wärmedurchgangskoeffizient verringert und die Dämmeigenschaften werden optimiert.

Einblasdämmung

Eine besondere Form der Dämmung zwischen den Sparren ist die Einblasdämmung. Hierbei wird ein loser Dämmstoff mittels eines Luftgebläses in den Sparrenzwischenraum geblasen. Der größte Vorteil der Einblasdämmung ist der äußerst geringe Anbringungsaufwand. Innerhalb weniger Minuten können beliebige Hohlräume mit den Dämmstoffen Ihrer Wahl befüllt werden. Für die Einblasdämmung können Sie mit Kosten zwischen 20 und 50 Euro pro Quadratmeter kalkulieren.
Exkurs: Dampfsperre oder Dampfbremse?

Dampfsperre und Dampfbremse erfüllen beide den Zweck, das Eindringen von Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf zu verhindern bzw. auf ein verträgliches Maß zu reduzieren. Der Unterschied wird am Namen deutlich.

  • Die Dampfbremse bremst Austausch von Feuchtigkeit von einer Seite zur anderen, mindert also die durchdringende Menge an Feuchtigkeit.
  • Die Dampfsperre unterbindet die Durchdringung mit Feuchtigkeit in eine Richtung komplett.

Beide lassen aber Dampf bzw. Luftfeuchtigkeit in mindestens eine Richtung durch. Bei der Dampfsperre ist dies nach außen, um Feuchtigkeit aus dem Innenraum ableiten zu können. Die Dampfbremse hingegen erlaubt den Austausch in beide Richtungen.

Meist arbeitet man bei Privathäusern eher mit Dampfbremsen, da eine absolute Dichtigkeit bauseitig schwer erreichbar und in der Regel auch nicht nötig ist. Undurchlässige Dampfsperren kommen aber beispielsweise bei Flachdächern oder in Schwimmbädern zum Einsatz.

Materialien zur Dachdämmung

Für die Dachisolierung stehen Ihnen viele unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Grundsätzlich hängt die richtige Wahl mit Ihrem Bauprojekt zusammen. Wir geben Ihnen im Folgenden einen kleinen Überblick über die typischen Materialien.

Welche Dämmung eignet sich für ein Dach?

  • Ökologische Dämmstoffe (z. B. Holzfaser, Kork, Flachs, Schafwolle)
  • Anorganische Dämmstoffe (z.B. Glaswolle, Steinwolle)
  • Synthetische Dämmstoffe (z.B. Polystyrol, Polyurethan)

Ökologische Dämmstoffe aus Holzfasern oder Kork-Pellets sind besonders beliebt wegen ihrer Umweltverträglichkeit und hohen Dämmkraft.

Die wohl am meisten verwendeten Dämmstoffe sind Mineralfaserplatten und Polystyrol. Mineralwolle kann aus verschiedenen Materialien produziert werden. So wird Glaswolle aus recyceltem Glas hergestellt und Steinwolle aus Basalt.

Dachdämmungen werden typischerweise in Form gepresster Platten angebracht. Der Quadratmeterpreis hängt maßgeblich von Material und Dicke der Dämmung ab.

Kosten der Dachdämmung

Die Kosten einer Dachdämmung sind selbstverständlich von der Ausgangssituation sowie der Art der Dachisolierung abhängig. Für einen begehbaren Dachboden sollten Sie die Kosten zwischen 30 bis 70 Euro pro Quadratmeter für die Dämmung einplanen. Deutlich kostenintensiver ist die Art der Aufsparrendämmung. Hierfür sollten Sie mit Kosten zwischen 130 bis 250 Euro pro Quadratmeter kalkulieren.

Die Zwischensparrendämmung lässt sich besonders leicht umsetzen, da die Sparrenzwischenräume aus dem Inneren des Hauses erreicht werden können.

Besonderheiten bei der Flachdachdämmung

Das Dämmen eines Flachdaches ist mit speziellen Herausforderungen verbunden, damit sie auch mit Dämmung begehbar bleiben. Das Dämmmaterial muss daher neben hervorragenden Wärmedämmeigenschaften auch über gute Schrittdämpfungseigenschaften und Schalldämmung verfügen und äußeren Belastungen durch Schneelasten und Wasser standhalten können.

Bei der Flachdachdämmung können unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen.

Kaltdach-Dämmung mit Hinterlüftung

Bei der Kaltdach-Dämmung verbleibt zwischen Dachabdichtung und Dämmung eine Luftschicht, durch die Feuchtigkeit entweichen und somit von der Konstruktion ferngehalten werden kann.

Warmdach-Dämmung

Für eine Warmdach-Dämmung wird die Dachisolierung direkt zwischen Zimmerdecke und Dachabdichtung eingebracht.

Umkehr-Dämmung

Wie der Name sagt, wird die klassische Reihenfolge hier umgekehrt und eine Dämmschicht außen auf ein bestehendes Flachdach angebracht.

Welche Art der Flachdachdämmung zum Einsatz kommt, hängt unter anderem davon ab, ob es sich um einen Neubau, eine Sanierung oder eine nachträgliche Dämmung handelt.

Welchen Raum möchten Sie umgestalten?
  • Jeder Raum in Ihrem Zuhause hat seine Funktion, aber mit Tageslicht können Sie alle Räume umgestalten
  • Lassen Sie sich von den Möglichkeiten inspirieren, angenehmen, gemütlichen und gesunden Wohnraum zu schaffen
Jetzt inspirieren lassen

Weitere Artikel zu diesem Thema

Dachfenster nachträglich isolieren – So schützen Sie Ihr Dachgeschoss gegen die Kälte!
Aus jedem Dachfenster können Sie durch nachträgliche Isolierung noch einiges mehr an Energieeffizienz herausholen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein älteres Bestandsfenster handelt, oder ein modernes Dachfenster mit 3-Fach-Verglasung. Welche Möglichkeiten Hausbesitzer zur nachträglichen Isolierung ihrer Fenster haben, erfahren Sie hier.
Vollständigen Artikel lesen

Meist gelesen

Dachfenster richtig putzen – von außen und innen
Dachflächenfenster spenden natürliches Licht und lassen Ihre Dachräume hell und freundlich wirken. Aber wie alle anderen Fenstern müssen auch diese einmal gereinigt werden. Wir geben Ihnen ein paar einfache Tipps und Tricks an die Hand, wie Sie Ihre Dachfenster putzen können.
Vollständigen Artikel lesen
Sie haben Handwerker im Haus? Das gibt es zu beachten
Wenn Sie Handwerker im Haus haben, laufen die Arbeiten in den meisten Fällen reibungsfrei ab. Doch welche Punkte müssen Sie im Umgang mit den Arbeiten beachten? Wir von VELUX beantworten Ihnen in diesem Artikel alle Fragen zu Ihren Rechten und auch Pflichten im Umgang mit Handwerkern. Sie werden überrascht sein, welche Regelungen hierzu gelten.
Vollständigen Artikel lesen
Treppe ins Dachgeschoss - Inspiration und Tipps
Wer das Dachgeschoss ausbauen möchte, benötigt logischerweise auch eine Treppe, um die beiden Wohnebenen zu verbinden. Bei einem ungedämmten Dachboden genügt zumeist eine einklappbare Bodentreppe – ist der Dachboden jedoch ausgebaut und soll leicht zugänglich sein, wird eine aufwendigere Treppenlösung für den Dachausbau benötigt. Dabei gilt die Treppe nicht nur als Zugang zum neuen Wohnraum, sondern auch als ein wertvolles Gestaltungselement. Wir zeigen Ihnen, wie aus einer funktionalen Treppe ins Dachgeschoss sogar ein praktisches Bücherregal werden kann.
Vollständigen Artikel lesen
Trockenbau im Dachgeschoss
Wenn Ihr Dach nicht ausreichend gedämmt ist, steht nach der Freiräumung des Dachbodens zu allererst die Dämmung der Dachschrägen auf dem Plan. Diese werden anschließend verkleidet. In der Regel geschieht das in Trockenbauweise. Mit Trockenbau lässt sich aber auch ein Raum wunderbar gestalten. Insbesondere ein Dachgeschoss kann mit Trockenbauarbeiten aufgeteilt, strukturiert oder eingerichtet werden: Mit Raumtrennern, Nischen, Ablagen oder anderen Elementen gestalten Sie Ihren Dachboden dabei ganz praktisch und individuell. Bereits bei der Planung Ihres Dachausbaus haben Sie im besten Fall alle Möglichkeiten im Blick. Deshalb haben wir hier eine Übersicht für Sie zusammengestellt.
Vollständigen Artikel lesen

Neueste Artikel

Wärmeverlust am Haus: Ursachen und Lösungen
Ihre Heizung läuft durchgängig – und trotzdem wird die Wohnung nicht warm? Dann gibt es in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung möglicherweise ein Problem mit Wärmeverlust. Schließlich geht stets ein großer Teil der erzeugten Wärme über das Dach, die Fenster oder andere Stellen verloren. Wir helfen Ihnen dabei, potenzielle Schwachpunkte zu identifizieren und dem Energieverlust entgegenzuwirken.
Vollständigen Artikel lesen
Automatische Fensterlüftung – smart lüften und Energie sparen
Mit einer automatischen Fensterlüftung nutzen Sie automatisierte oder integrierte Lüftungssysteme für ein gesundes Raumklima, ideale Luftqualität und mehr Wohnkomfort. Zudem beugen Sie durch automatische Fensterlüftung Schimmelbildung vor und steigern die Energieeffizienz beim Heizen. Erfahren Sie hier, was eine automatische Lüftung für Fenster bietet.
Vollständigen Artikel lesen
Smarte Fenster: Komfort und Energieeffizienz
Fenster der Zukunft sind bereits Realität. Sie bieten energieeffizienten Witterungs- und Sonnenschutz, intelligentes Öffnen, Schließen und Dimmen. Erfahren Sie hier, was Smart-Home-Fenster heute bereits beherrschen.
Vollständigen Artikel lesen
Stiegenhausfenster für mehr Licht in Ihrem Zuhause
Das Stiegenhaus ist mehr als eine Verbindung zwischen den Stockwerken. Mit den richtigen Mitteln kann es zum echten Wohlfühlort werden. Dachfenster, passende Lichtquellen und helle Farben sorgen für ein freundliches Umfeld. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Ideen Sie den Stiegenaufgang freundlicher und heller gestalten.
Vollständigen Artikel lesen
Im Smart Home Energie sparen: So funktioniert Energieeffizienz
Die Energiepreise sind hoch – und gerade der Verbrauch im eigene Zuhause wirkt sich auf die Haushaltsfinanzen aus. Smart-Home-Technologien können Ihnen beim Sparen helfen. Mit intelligenten Sensoren und vernetzten Haushaltsgeräten senken Sie Ihren Stromverbrauch und reduzieren effektiv die Heiz- und Energiekosten. Wir zeigen Ihnen, wie smarte Fenster, smarte Beleuchtung und intelligente Heizsysteme das volle Einsparpotenzial in Ihrer Wohnung ausschöpfen!
Vollständigen Artikel lesen