Holz – Leibspeise des Holzwurms
Der Holzwurm ist die Larve des sogenannten Gemeinen Nagekäfers (Anobium punctatum) und wird so genannt, weil die Larven ein weißes, wurmähnliches Äußeres haben und durch ihre charakteristischen Löcher im Holz zu erkennen sind. Das Holz benötigt der Holzwurm zur Ernährung, wobei immer ein wenig sogenanntes Holzmehl übrigbleibt.
Je nach Bedingungen benötigen die Larven ein bis acht Jahre, bis sie sich verpuppen und dann zu Käfern weiterentwickeln. Die Käfer selbst sind dem Holz nun nicht mehr schädlich. Allerdings legen sie ihre Eier, aus denen die neuen Larven schlüpfen, gerne in das Holz, in dem sie aufgewachsen sind. Somit beginnt der Kreislauf von vorne und das Holz wird noch weiter zerfressen.
Nicht zu verwechseln ist der Holzwurm mit dem Hausbock (Hylotrupes bajulus), der im Volksmund auch Großer Holzwurm genannt wird. Im Gegenzug zur Larve des Nagekäfers verstopft die Larve des Hausbocks ihre Fraßgänge und hinterlässt somit kein Holzmehl. Dadurch ist ein Hausbockbefall schwieriger zu entdecken.
Schäden durch Holzwürmer
Holzwürmer fressen sich durch das Holz und hinterlassen ihre Spuren in Form von Eintrittslöchern an der Oberfläche, Gänge durch das Holz und feinem Holzstaub außerhalb der Löcher. Diese Löcher sehen nicht besonders schön aus – allerdings ist nicht die Optik das größte Problem bei Holzwurmbefall, sondern die Haltbarkeit des Holzes.
Gerade, wenn der Holzwurm tragende Balken oder das Dach befallen hat, ist auch die Statik gefährdet. Daher ist es sehr wichtig, den Holzwurm frühzeitig zu bekämpfen und etwa im Rahmen einer geplanten Dachdämmung auch immer einmal zu prüfen, ob der Holzwurm aus dem Dachgebälk entfernt werden muss.
Holzwurmbefall frühzeitig erkennen
Um einen Befall durch den Holzwurm zu erkennen, suchen Sie zuerst das Holz nach den charakteristischen Löchern ab. Die Fressspuren alleine sind allerdings noch kein sicheres Zeichen für einen aktiven Befall durch die Schädlinge.
Um sicherzugehen, können Sie ein möglichst dunkles Blatt Papier oder Tuch unter die Löcher legen und nach etwa einer Woche nachschauen, ob sich helles Holzmehl gesammelt hat. Wenn kein Holzmehl erkennbar ist, können Sie das Holz trotzdem vorsorglich behandeln. Hat sich aber Holzmehl angesammelt, ist eine Behandlung unbedingt notwendig, damit der Holzwurmbefall kein kritisches Maß annimmt. Hierzu stehen Ihnen natürliche und chemische Mittel gegen den Holzwurm zur Verfügung.
Kleine Löcher und Spuren können Hinweise auf einen Holzwurmbefall sein.
Der Holzwurm ist eigentlich eine Larve - die des "Gemeinen Nagekäfers".
Holzwurm bekämpfen mit natürlichen Mitteln
Die schonendste Methode, gegen die Holzschädlinge vorzugehen, sind natürliche Mittel. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Handelt es sich bei dem befallenen Holz um ein Möbelstück, kann dieses im Sommer der Mittagssonne ausgesetzt werden. Holzwürmer mögen es nämlich nass und kalt und sterben bei starker Sonneneinstrahlung.
Eine effektive Möglichkeit bei nicht bewegbarem Holz sind Eicheln. Holzwürmer mögen das weiche Innere der Eicheln und lassen sich dadurch gut aus dem befallenen Holz locken. Sammeln Sie ausreichend Eicheln, legen diese in einem Kreis um das befallene Holz und warten ab. Die Eicheln sollten so lange regelmäßig ausgetauscht werden, bis sie keine Löcher mehr aufweisen. Es handelt sich hierbei zwar um eine sichere Methode, allerdings kann es auch eine Weile dauern, bis der Holzwurmbefall komplett beseitigt ist. Außerdem ist es nicht immer möglich, das Holz mit Eicheln zu umringen, so zum Beispiel bei Dachbalken.
Soll der Holzwurmbefall schnell eingedämmt werden, gibt es auch die Möglichkeit, Essigessenz oder Essig zu verwenden. Dazu nimmt man Essigessenz mit einer Spritze auf und spritzt sie in die Löcher. Dadurch sterben die Larven, und der Holzwurm wird schnell entfernt. Um die Schäden unkenntlich zu machen, können Sie die Löcher mit Wachs in Holzfarbtönen verschließen.
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Professionelle Hilfe und chemische Mittel gegen den Holzwurm
Auch mit chemischen Mitteln kann der Holzwurm bekämpft werden. Dabei wird gerne Alkohol verwendet oder spezielles Holzwurmspray, das im Handel erhältlich ist. Das ist vor allem nützlich, wenn die oben genannten natürlichen Methoden nicht wirken oder aus anderen Gründen nicht anwendbar sind, um den Holzwurm zu entfernen. Doch auch die chemischen Mittel sind kein Allheilmittel: Da sie nicht besonders tief in das Holz eindringen können, sind zum Beispiel Holzwurmsprays nur bei flachen Hölzern hilfreich.
Ist der Befall weit fortgeschritten oder ist die Stelle des Befalls kritisch, wie zum Beispiel im Dachgebälk, sollten Sie, bevor eine Dachsanierung inklusive neuer Dachfenster notwendig wird, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Profis haben andere Möglichkeiten, den Holzwurmbefall zu behandeln. Dabei können verschiedene Verfahren angewendet werden:
- Behandlung mit Mikrowellenstrahlen: Die Larven sterben an der entstehenden Hitze, das Holz selbst bleibt verschont.
- Behandlung mit Heißluft: Auch hier sterben die Larven durch Hitze, jedoch besteht die Gefahr, dass nicht alle Ecken erreicht werden.
- Behandlung mit Gas: Kohlendioxid, Argon oder Stickstoff vernichtet die Larven, der Aufwand ist aber größer und die Gase bergen ein potenzielles Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier.
Holzwurmbefall vorbeugen
Sie können Maßnahmen ergreifen, um einem Befall durch die Schädlinge vorzubeugen. Da Holzwürmer insbesondere nasse und feuchte Umgebungen mögen, ist regelmäßiges und vor allem richtiges Lüften im Dachgeschoss oder auf dem Dachboden elementar.
Ist dies aufgrund eines unkomplizierten Dachzugangs oder aus anderen Gründen nicht möglich, können Sie vorsorglich Holzschutzmittel verwenden, damit das Holz nicht zu feucht wird. Das schützt auch vor unliebsamen Schimmel am Dachfenster. Die präventive Behandlung des Holzes mit einem Holzwurmmittel bereits vor dem Befall ist ebenfalls möglich. Hier sollten Sie jedoch gut abwägen, ob dies wirklich notwendig ist. Die Mittel belasten die Umwelt und können unter Umständen auch lackiertes Holz beschädigen.
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