Wie lange sollten Sie im Winter lüften?
Allgemein sollten Sie im Winter mehrmals täglich querlüften durch Öffnen aller Dach- und Fassadenfenster. Experten empfehlen alle 2 Stunden einen kompletten Luftaustausch. Dabei beträgt die empfohlene Dauer 5 bis 10 Minuten.Bei Minusgraden lüften Sie am besten in mehreren, kurzen Vorgängen. Somit können Sie das Raumklima spürbar verbessern und der Entstehung von Kondenswasser und der damit einhergehenden Schimmelbildung vorbeugen. Nachts sollten Sie Ihre Fenster auf jeden Fall schließen.
Da die Außentemperatur deutlich niedriger ist als die Zimmertemperatur, gilt es effizient zu lüften. Beim sogenannten Stoßlüften öffnen Sie die Fenster so weit wie möglich, um einen größtmöglichen Luftaustausch zu erzielen. Durch das Stoßlüften reduzieren Sie den Wärmeverlust auf ein Minimum.
No-Go: Gekippte Fenster
Die Kippstellung des Fensters sollten Sie in jedem Fall vermeiden. Durch das lange, leichte Öffnen der Fenster kühlen die Einrichtungsgegenstände wie beispielweise Sofas und Tische langsam ab. Auch die Wände kühlen langsam aber stetig aus. Der Energieaufwand, diese wieder aufzuheizen, ist deutlich größer im Vergleich zum Stoßlüften.
Querlüften
Um den Luftaustausch weiter zu optimieren, sollten Sie querlüften. Dabei öffnen Sie räumlich gegenüberliegende Fenster und erzeugen somit einen Durchzug. Auf diese Weise kann die Luft schnell ausgetauscht werden. So können Sie in der kalten Jahreszeit als auch im Sommer richtig lüften. Wenn es sich um eine schlecht gedämmte Wohnung handelt, sollte das Lüften im Winter auf maximal fünf Minuten reduziert werden, da es hier gilt, den Wärmeverlust minimal zu halten. Bei einer guten Dämmung ist die Raumtemperatur vermutlich sowieso schon höher als im Rest des Hauses. Sie können die Fenster dann auch knapp zehn Minuten geöffnet bleiben.
Beachten Sie jedoch: Die Heizungen sollten vor dem Lüften heruntergedreht werden, da ansonsten das Thermostat gegensteuern würde. So verlieren Sie durch cleveres Lüften und Heizen weniger Wärme an die Außenluft und reduzieren Ihre Heizkosten.
Auch im Winter sollten Sie durch effizientes Lüften für ausreichend Frischluftzufuhr sorgen.
Warum sollten Sie auf richtiges Lüften im Winter achten?
Unabhängig von der Jahreszeit ist ein regelmäßiger Luftaustausch in Ihren Räumen absolut empfehlenswert. Durch richtiges Lüften verbessern Sie spürbar das Raumklima, beugen der Bildung von Kondenswasser sowie Schimmel am Dachfenster und anderen Stellen vor und können sogar Ihre Heizkosten reduzieren. Daher ist es ebenso wichtig, auf ein richtiges Lüften im Sommer zu achten.
Ein angenehmes Raumklima wird durch das Zusammenspiel aus Temperatur, Feuchtigkeit und Sauerstoffgehalt definiert. Die optimale Luftfeuchtigkeit im Winter sollte daher zwischen 30 und 45 Prozent liegen und damit weder zu trocken noch zu feucht sein. In der kalten Jahreszeit werden Sie diese Werte jedoch nicht ohne regelmäßigen Luftaustausch erzielen können. Da Sie sich besonders wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, durchschnittlich viel länger in den eigenen vier Wänden aufhalten, sollten Sie auf ein gesundes Raumklima achten und daher regelmäßiges Querlüften praktizieren.
Schimmel verhindern
In den Wintermonaten ist der Temperaturunterschied zwischen der kalten Winterluft draußen und der Raumtemperatur innen besonders hoch. Das Schimmelrisiko steigt. Häufig kühlt sich warme Innenluft an kalten, ungenügend wärmegedämmten Außenwänden und Fenstern ab und die Luft kondensiert. Die so entstehende Feuchtigkeit und das Kondenswasser bieten Schimmel einen idealen Nährboden. Aber auch moderne, gut isolierte Häuser haben mit diesem Problem zu kämpfen, da im Vergleich zu einem Altbau wenig Luftaustausch stattfindet, wenn dieser nicht aktiv herbeigeführt wird.
Besonderheit beim Lüften des Dachgeschosses
Ob im kalten Winter oder an warmen Sommertagen: Frische Luft ist ausschlaggebend für das allgemeine Wohlbefinden.
Bei schlechter Dämmung passt sich die Innentemperatur stärker an die Außentemperatur an. Das Problem des Abkühlens von warmer Heizluft an den Außenwänden und der Decke tritt dann im ganzen Dachgeschoss auf. Die Gefahr der Schimmelbildung nimmt zu. Außerdem werden Sie Schwierigkeiten haben, das Dachgeschoss warm zu halten. Durch häufiges Nachheizen steigen Ihre Heizkosten.
Feuchtigkeits- und Schimmelbildung sind aber auch bei sehr gut gedämmten Dachgeschossen eine ständige Gefahr. Denn ohne Luftaustausch und Zirkulation steigt mit der Innenraumtemperatur auch die Luftfeuchtigkeit an. Auch hier kommt es zu bekannten Erscheinungen wie schwitzenden Fenstern und Schimmelbildung.
Egal wie gut oder schlecht Ihr Dachgeschoss gedämmt ist, sie sollten in jedem Fall auf ein richtiges Lüftungsverhalten achten. Mit Querlüften erzielen Sie hier die besten Resultate. Die Länge des idealen Querlüftens variiert jedoch je nach Dämmung.
Neben dem herkömmlichen Stoßlüften können Sie auch auf innovativere Lösungen für Ihr Dachfenster zurückgreifen, wie beispielsweise Smart-Home-Systeme, die bei schlechter Luftqualität im Raum automatisch lüften, dabei aber auch die Außentemperaturen berücksichtigen.
Ihre Checkliste, um im Winter richtig zu lüften:
- Mindestens zweimal, idealerweise drei- bis fünfmal am Tag stoßlüften.
- Fenster immer maximal weit öffnen, Kippstellung vermeiden.
- Querlüften durch Öffnen gegenüberliegender Fenster je nach Dämmung für fünf bis zehn Minuten.
- Heizkörper während des Lüftens ausschalten.