Das optimale Raumklima für Ihr Zuhause
Allgemein gilt eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius sowie eine Luftfeuchtigkeit von 30-45% als optimales Raumklima. Beachten Sie jedoch, dass die Angabe je Wohnraum etwas variieren kann. Wichtig ist natürlich, dass Sie sich in Ihrem Zuhause wohlfühlen. Das ideale Raumklima ist zudem von der Personenanzahl und deren Aufenthaltsdauer abhängig. Generell gilt, je wärmer es in einem Raum ist, desto niedriger sollte die Luftfeuchtigkeit sein. Berücksichtigen Sie außerdem, dass je nach Jahreszeit unterschiedliche Maßnahmen zu einem gesunden Raumklima führen.
Tipps zum saisonabhängigen Lüften finden Sie in unseren beiden Ratgebern: Richtig lüften im Winter & Richtig lüften im Sommer.
Folgende Richtwerte werden für ein angenehmes Raumklima empfohlen:
Um Kondensationsprobleme zu vermeiden, ist es sehr wichtig, drei Punkte und ihren Einfluss aufeinander zu beachten:
- Außentemperatur
- Innentemperatur
- Luftfeuchtigkeit
Innentemperatur | 20 °C | 22 °C | 24 °C |
Außentemperatur | Relative Luftfeuchtigkeit innen | ||
-10 °C | 38% | 36% | 34% |
-5 °C | 42% | 41% | 40% |
0 °C | 48% | 46% | 44% |
5 °C | 54% | 52% | 50% |
10 °C | 61% | 58% | 56% |
Quelle: www.fff.ch
Beispiele:
- Bei einer Innentemperatur von 20° C und einer Außentemperatur von -5° C darf die Luftfeuchtigkeit nicht mehr als 42% betragen.
- Wenn die Außentemperatur -10° C beträgt: Die Luftfeuchtigkeit darf 38 % nicht überschreiten.
- Wenn die Innentemperatur 24° C beträgt, darf die Luftfeuchtigkeit nicht höher sein als:
- Bei -5° C: Max 40%.
- Bei -10° C: Max. 34%.
Aktiv für ein gesundes Raumklima
Wie können Sie das Raumklima verbessern? Ganz einfach: Lüften! Experten empfehlen, je nach Wohnverhalten und Raum alle zwei Stunden einen kompletten Luftaustausch durchzuführen. Räume wie die Küche und das Bad müssen bei Bedarf, also nach Duschen, Baden oder Kochen, noch häufiger gelüftet werden. Ebenso sollten wir unser Schlafzimmer vor dem zu Bett gehen und nach dem Aufstehen durchlüften, um Feuchtigkeit abzutransportieren. Sinnvoll ist beispielsweise Querlüften – das Öffnen von zwei Fenstern an unterschiedlichen Seiten des Hauses – um Durchzug zu erzeugen.
Einfacher wird Lüften mit elektrischen oder Solar-Dachfenstern, die sich zu vorher festgelegten Zeitpunkten von allein öffnen und wieder schließen. Ein Raumsensor oder Hygrometer kann dabei helfen, das Raumklima im Auge zu behalten und über kleine Anpassungen eine optimale Luftfeuchtigkeit zu erreichen.
Im Winter, wenn das viele Heizen die Schleimhäute angreift, kann die Luftfeuchtigkeit unter den kritischen Wert von 30 % sinken. Neben dem Lüften kann dann auch ein Luftbefeuchter eingesetzt werden. Hier muss auf Qualität des Produkts und Hygiene geachtet werden. Stattdessen können Sie auch den heißen Wasserdampf des Wasserkochers bei geöffnetem Deckel nutzen oder kleinere Wäschestücke drinnen trocknen lassen. Sie dienen als natürliche Luftbefeuchter. Sobald jedoch Kondenswasser an den Fenstern erscheint, ist die Luftfeuchte zu hoch.
Technische Hilfsmittel für eine bessere Raumluft
Tipps: So verbessern Sie Ihr Raumklima mit kleinen Wohnanpassungen!
Nutzen Sie Gelegenheiten zum Laufen oder Radfahren zur Arbeit, machen Sie so oft wie möglich draußen Pause und verbringen Sie mehr freie Zeit in der Natur – so sorgen Sie dafür, dass Sie viel frische Luft einatmen. Aber auch in der Wohnung können schon kleine Veränderungen im Alltag deutliche klimatische Verbesserungen erzielen:
- Lüften Sie mehrmals täglich. Je mehr Personen im Raum sind, desto öfter sollte gelüftet werden.
- Schalten Sie beim Kochen den Dunstabzug ein und öffnen Sie die Fenster.
- Reinigen Sie regelmäßig Ihren Teppich oder am besten: werden Sie Ihre Teppiche los. Dicke Teppiche und Möbel wie alte Sofas sind ein Paradies für Staubmilben und Bakterien.
- Vermeiden Sie Produkte, die toxische Materialien enthalten.
- Nutzen Sie weniger oder gar keine Kerzen.
- Trocknen Sie Wäsche wann immer möglich draußen.
- Halten Sie die Badezimmertür geschlossen und belüften Sie den Raum beim Baden mit Außenluft.
- Nutzen Sie Zimmerpflanzen für ein gutes Raumklima. Sie können Schadstoffe binden und verwandeln Kohlendioxid in Sauerstoff. Zudem dienen Pflanzen als natürliche Luftbefeuchter.
Schon mit dem Bewusstsein über die Vorteile frischer Luft sowie die Risiken eines schlechten Raumklimas ist ein wichtiger Grundstein gelegt – und einige der einfachsten Rezepte sind nichts weiter als kleine Verhaltensänderungen.
Innenräume – vom optimalen Raumklima häufig weit entfernt
Durch immer besser isolierte Gebäude trennen wir uns immer mehr von „Draußen“ – die Luft ist quasi mit uns in den Räumen eingeschlossen. In der Raumluft lauern Schadstoffe, die von toxischen Materialien im Innern stammen: von den Baumaterialien, Reinigungsprodukten, Möbeln, Kunststoffen, und sogar Spielzeug. Außerdem kommen noch menschliche Aktivitäten wie Kochen, das Anzünden von Kerzen, das Trocknen von Wäsche im Haus usw. hinzu. Und nicht zu vergessen, das, was wir alle den ganzen Tag lang tun, nämlich Atmen: Eine typische vierköpfige Familie gibt jeden einzelnen Tag nur durch Atmen 1.800 Liter CO2 und 10 Liter Wasser ab.
Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass die Luft in Gebäuden stärker verschmutzt sein kann als die Außenluft. Tatsächlich kann diese Belastung sogar fünfmal stärker sein.
Luftreinigende Pflanzen können durch ihre besonderen Eigenschaften das Raumklima verbessern.